Beeinflussen Wallboxen und Wärmepumpen die Autarkie-Quote nicht negativ?

Natürlich! Jeder Verbraucher, dessen Leistung nicht über Eigenstrom gedeckt werden kann, beeinflusst die Autarkie-Quote negativ.

Aber, vorab: was genau bedeutet Autarkie?

Autarkie im Bezug auf Eigenstromnutzung bezieht sich auf die Fähigkeit eines Systems, seinen eigenen Strombedarf weitgehend unabhängig von externen Energiequellen zu decken. In diesem Kontext bezieht sich Autarkie darauf, dass ein Gebäude, eine Anlage oder ein System in der Lage ist, einen Großteil oder sogar den gesamten benötigten Strom selbst zu erzeugen und zu nutzen, ohne ständig auf externe Stromversorgung angewiesen zu sein. Dies wird oft durch die Integration von erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie, Windenergie oder anderen dezentralen Energieerzeugungsmethoden erreicht. Beispielsweise kann ein Gebäude autark sein, wenn es mit Solarpanelen ausgestattet ist, die genug Energie erzeugen, um den eigenen Bedarf zu decken, und möglicherweise durch die Nutzung von Energiespeichersystemen wie Batterien, um Energie für Zeiten ohne direkte Sonneneinstrahlung zu speichern.

Aus dieser Definition folgt, dass man für die Autarkie-Quoten Berechnung eines Systems die Gesamtheit der Verbraucher und deren Leistung betrachtet. Einzelne Komponenten eines Systems aus der Autarkie-Quoten Berechnung auszuklammern verfälscht die Aussagekraft des Autarkiebegriffs.

Selbstverständlich beeinflussen große Verbraucher wie Wallboxen und Wärmepumpen die Berechnung vor allem in den dunklen Monaten, in denen nur wenig Solarstrom zur Verfügung steht negativ, und ein Ausklammern großer Verbraucher würde hier die Autarkiequote (scheinbar) verbessern. In den Sommermonaten allerdings kann die Leistung großer Verbraucher vielfach durch Solarstrom gedeckt werden, was dann natürlich die Autarkie-Quote positiv beeinflusst.

Es macht also keinen Sinn die Autarkiequote so zu berechnen, dass sie möglichst positiv erscheint. Es muss vielmehr eine Berechnung durchgeführt werden, die objektiv ein eindeutiges und nachvollziehbares, unverfälschtes Ergebnis erzielt und alle Verbraucher zu jeder Jahreszeit berücksichtigt.

Auch große Verbraucher sind nunmal Verbraucher, in den dunklen Monaten beeinflussen sie die Autarkie-Quote naturgemäß negativ, was aber kein Grund ist, sie aus der Berechnung auszuklammern, nur um die Autarkie-Quote 'besser' erscheinen zu lassen als sie in Wirklichkeit ist. Man würde ja auch nicht auf die Idee kommen die Leistung des mit Strom betriebenen Kochfeldes aus der Autarkie-Berechnung auszuklammern, nur damit die Quote 'besser aussieht', auch wenn die Autarkie-Quote des Nachbarn ohne die Leistung eines Kochfeldes berechnet wird, weil dessen Kochfeld mit Gas betrieben wird.

Auch die Autarkie-Quoten Berechnung von E3/DC betrachtet den Gesamtverbrauch, ohne irgendwelche Verbraucher auszuklammern. Es ist wichtig, eine ganzheitliche Betrachtung des Stromverbrauchs vorzunehmen und alle relevanten Verbraucher in die Autarkieberechnung einzubeziehen, um genaue und realistische Ergebnisse zu erhalten.

Das Ausklammern großer Verbraucher aus der Autarkieberechnung kann die Berechnung potenziell verfälschen, da sie einen erheblichen Teil des Gesamtstrombedarfs ausmachen können. Wenn diese Verbraucher nicht berücksichtigt werden, könnte die Autarkiequote, also der Anteil des Eigenverbrauchs am Gesamtstromverbrauch, höher erscheinen als sie tatsächlich ist.

Infos dazu, wie die Autarkie-Quote berechnet wird, finden sich hier. Beachte weiterhin diesen Artikel bzgl. des Ausklammern von Wärmepumpen- und/oder Wallbox-Leistung.

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